13.01.2020

Europäische Caravaningbranche verzeichnet herausragendes Jahr

Caravaning liegt in Europa voll im Trend. Der europäische Markt für Freizeitfahrzeuge verbuchte im vergangenen Jahr ein Plus von gut 4 Prozent. Die Neuzulassungen von Reisemobilen und Caravans erzielten mit über 210.000 Fahrzeugen das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte. Mit wenigen Ausnahmen lagen nahezu alle nationalen Märkte im Plus. Für 2020 wird weiteres Wachstum erwartet.
Die europäische Caravaningindustrie blickt auf das zweiterfolgreichste Jahr ihrer Geschichte zurück. Erstmals seit 1980 wurde wieder die Marke von 210.000 neu zugelassenen Fahrzeugen in Europa überboten (210.315 Neuzulassungen). Das entspricht einem deutlichen Wachstum von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Deutschland war auch im vergangenen Jahr der Wachstumsmotor in Europa: Mit 80.863 neu registrierten Fahrzeugen verbuchte der deutsche Markt nicht nur erneut ein starkes Wachstum von 13,6 Prozent, sondern auch das dritte Rekordergebnis in Folge. Auch in der Schweiz (6.927 Fahrzeuge), Belgien (6.276 Fahrzeuge) und Österreich (2.681 Fahrzeuge) wurden 2019 mehr Freizeitfahrzeuge neu zugelassen als jemals zuvor. Ein herausragendes Wachstum von 25,3 Prozent und das beste Ergebnis seit 2007 erzielte Spanien (8.376 Fahrzeuge). Ebenso zu den Gewinnern zählen die Niederlande (plus 5,9 Prozent), Dänemark (plus 12,4 Prozent) und Finnland (plus 11,4 Prozent).

Einzelne Märkte schwächeln wegen Sondersituationen und Einmal-Effekten

Während sich die mittelgroßen Märkte sehr positiv entwickeln, schwächelten die Schwergewichte Frankreich (31.496 Fahrzeuge) und das Vereinigte Königreich (33.741 Fahrzeuge). Die Neuzulassungen in Großbritannien gingen unter anderem aufgrund des bevorstehenden Brexits um 4,1 Prozent zurück, während Frankreich das gute Vorjahresniveau leicht unterbot (minus 1,6 Prozent). Die Märkte in Norwegen und Schweden entwickelten sich nach Jahren außerordentlichen Wachstums 2019 deutlich rückläufig. „In Schweden trat Mitte2018 eine deutlich höhere Besteuerung von neu zugelassenen Reisemobilen in Kraft, weshalb eine erhebliche Zahl an Fahrzeugkäufen vorgezogen worden war. Entsprechend stark war 2019 der Rückgang, was sich künftig aber wieder ausgleichen wird“, erklärt Jost Krüger, Generalsekretär der European Caravan Federation (ECF).

Rekord bei Reisemobilneuzulassungen

Von Schweden (minus 42,4 Prozent), Norwegen (minus 13,8 Prozent) und Italien (minus 2,7 Prozent) abgesehen, konnten die Neuzulassungen von Reisemobilen in Europa ausnahmslos zulegen, in den meisten Ländern sogar zweistellig. Insgesamt wuchsen die Reisemobilneuzulassungen in Europa um 5,5 Prozent und erreichten mit 131.956 Fahrzeugen einen neuen Allzeit-Bestwert. Es ist bereits das vierte Rekordjahr in Serie und die Neuzulassungen haben sich seit 2010 fast verdoppelt. Dafür verantwortlich sind zahlreiche Rekorde in den europäischen Märkten, allen voran Deutschland (plus 15,1 Prozent), dem mit 53.922 Fahrzeugen mit Abstand größten europäischen Reisemobilmarkt. Neue Bestwerte verzeichneten zudem Spanien (5.977 Fahrzeuge) mit einem satten Plus von fast einem Viertel, Belgien (5.062), das erstmals die Marke von 5.000 Reisemobilen knackte, die Niederlande (2.097), bisher primär ein Caravan-Markt, und Österreich (1.699). Besonders wichtig ist für die Branche vor allem die Entwicklung in Frankreich, dem zweitgrößten Markt, sowie im Vereinigten Königreich, der Nummer drei in Europa. Der britische Markt legte um 4,5 Prozent auf 15.349 Einheiten zu, während der französische Markt mit 23.768 Fahrzeugen das gute Niveau des Vorjahres nahezu hielt (minus 0,5 Prozent).

Nachfrage nach Caravans in Europa wieder gestiegen

Auch die Nachfrage nach Caravans nahm wieder zu. Nach einem leichten Rückgang 2018 wuchsen die Neuzulassungen von Caravans 2019 um 1,7 Prozent auf 78.359 neu zugelassene Einheiten. Auch in diesem Fahrzeugsegment ist Deutschland Spitzenreiter in Europa. 26.941 Caravans bedeuten ein Plus von starken 10,7 Prozent. Der zweitgrößte Markt, das Vereinigte Königreich (18.392 Fahrzeuge), musste auch 2019 starke Verluste hinnehmen (minus 10,2 Prozent). „Die Unsicherheit über die Folgen des Brexits scheint die Konsumfreude der Briten zu dämpfen, was sich bei den Caravans durchschlägt, da diese konjunktur-sensibler alsReisemobile sind“, führt Krüger aus. Frankreich, der drittgrößte Caravan-Markt, konnte das Vorjahresergebnis mit 7.728 Fahrzeugen nicht halten und büßte 4,9 Prozent ein. Sehr erfreulich hingegen die Entwicklung auf dem wichtigen niederländischen Markt (7.034 Caravans), der 6,1 Prozent zulegte und erstmals seit 2012 wieder über 7.000 Neuzulassungen verzeichnete. Ebenfalls bemerkenswert war die Entwicklung in Spanien, das mit satten 31,2 Prozent das größte Wachstum erzielte, sowie in Dänemark mit plus 8,2 Prozent.

„Mit dem zweitbesten Ergebnis in der Geschichte unserer Branche war 2019 ein außerordentlich erfolgreiches Jahr. Der Urlaub mit Reisemobil und Caravan ist in Europa so beliebt und attraktiv wie selten zuvor, auch wenn wir in einzelnen Märkten aufgrund von Sondersituationen und Einmal-Effekten rückläufige Entwicklungen sehen. Insgesamt rechnen wir für 2020 mit weiterem Wachstum, insbesondere im Reisemobilsegment, und erwarten, die Marke von 220.000 neu zugelassenen Freizeitfahrzeugen zu übertreffen“, gibt Krüger einen optimistischen Ausblick auf das neue Jahr. Damit wäre der Uralt-Rekord aus dem Jahr 1980 nicht mehr weit.

Enthält Schätzungen. Stand: 10.01.2020.

Weitere Informationen zum Thema Caravaning finden Sie unter:
www.e-c-f.org sowie unter www.caravaning-info.de.

European Caravan Federation
Die European Caravan Federation (ECF) ist Dachverband und Vertretung der nationalen Organisationen der europäischen Freizeitfahrzeugindustrie. Der Präsident des ECF ist François Feuillet und Generalsekretär ist Jost Krüger. Der 1964 gegründete Verband besteht aus insgesamt zwölf nationalen Organisationen, die jeweils den industriellen Zweig der Caravaning-Branche in den jeweiligen EU-Mitgliedstaaten vertreten. Die ECF ist das Sprachrohr der europäischen Caravaningbranche in Brüssel. Zu ihren Hauptaufgaben zählt die politische, wirtschaftliche und technische Interessenvertretung. Der Geschäftssitz der ECF ist Zürich.

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