30.08.2019

Caravaning in Europa weiter voll im Trend: Neuzulassungen von Reisemobilen und Caravans steigen

In der ersten sechs Monaten stieg die Zahl der Neuzulassungen von Reisemobilen und Caravans in Europa erneut an. Insgesamt wurden zwischen Januar und Juni europaweit knapp 132.000 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Das sind über 3 Prozent mehr als in der ersten Hälfte des Vorjahres und das beste Ergebnis seit 2007. Beide Fahrzeugsegmente und die Mehrheit der nationalen Märkte legten zu. Die europäische Caravaningindustrie erwartet auch für das Gesamtjahr eine positive Entwicklung.
Die Urlaubsform Caravaning begeistert so viele Europäer wie selten zuvor. Im ersten Halbjahr wurden 131.866 Freizeitfahrzeuge in Europa neu zugelassen. Das entspricht einem Plus von 3,1 Prozent gegenüber den ersten beiden Quartalen des Vorjahres. Dabei lagen sowohl beide Fahrzeugsegmente als auch die große Mehrheit der nationalen Märkte im Plus. Neben Deutschland, dem mit über 52.000 neu zugelassenen Fahrzeugen größten Caravaning-Markt, entwickelten sich insbesondere Spanien (plus 30,9 Prozent), die Schweiz (plus 13,1 Prozent), Belgien (plus 9,0 Prozent), Dänemark (plus 10,0 Prozent) und Österreich (plus 8,6 Prozent) positiv. Frankreich, der zweitgrößte nationale Markt, lag mit 19.823 Fahrzeugen nahezu auf dem guten Vorjahresniveau (minus 0,6 Prozent). Nach Jahren enormen Wachstums entwickelten sich die Neuzulassungen in Italien (minus 2,0 Prozent), Norwegen (minus 12,4 Prozent) und Schweden (minus 49,7 Prozent) rückläufig. Die stark negative Entwicklung in Schweden ist vor allem auf die Einführung einer neuen Besteuerung zurückzuführen. 2018 war, bedingt durch die gedämpfte Konsumfreude aufgrund der Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen des Brexits, eines der schwärzesten Jahre für den britischen Caravaning-Markt. Der Brexit hängt nach wie vor wie ein Damoklesschwert über dem UK, dennoch erholte sich der drittgrößte europäische Caravaning-Markt in diesem Jahr (plus 1,5 Prozent).

Die Neuzulassungen von Reisemobilen entwickelten sich im ersten Halbjahr europaweit erneut positiv und übertrafen das Rekordhalbjahr 2018 um 2,8 Prozent. Insgesamt wurden 84.785 Reisemobile neu zugelassen. Bis auf Italien (minus 2,4 Prozent), Norwegen (minus 16,6 Prozent) und Schweden (minus 64,0 Prozent) konnten nahezu alle Märkte wachsen. Deutschland blieb mit 35.370 neu zugelassenen Fahrzeugen und einem Plus von 14,1 Prozent mit Abstand der größte Markt in Europa. Es folgten Frankreich (15.683 Fahrzeuge) und das Vereinigte Königreich (9.037 Fahrzeuge), wo die Reisemobilneuzulassungen trotz Brexit um 5,7 Prozent stiegen. Ebenfalls hervorzuheben sind die positiven Entwicklungen in Spanien (plus 28,9 Prozent), der Schweiz (plus 19,4 Prozent), Belgien (plus 10,7 Prozent) und Österreich (plus 12,0 Prozent).

Noch stärker als das Reisemobilsegment wuchs der europäische Caravan-Markt. Das ist umso bemerkenswerter, bedenkt man, dass die Entwicklung im ersten Halbjahr 2018 noch rückläufig war. Auch bei den Caravan-Neuzulassungen ist Deutschland der größte Markt in Europa. 17.125 neu zugelassene Einheiten bedeuten ein sattes Plus von 10,3 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Daneben fuhren auch die Märkte in Spanien (plus 36,2 Prozent), Dänemark (plus 4,7 Prozent), Belgien (plus 2,8 Prozent) und Österreich (plus 3,2 Prozent) positive Ergebnisse ein. Der wichtige niederländische Markt, Nummer 3 in Europa, konnte ebenfalls wachsen (plus 0,8 Prozent), während Frankreich, der viertgrößte Markt, sein gutes Vorjahresniveau knapp verpasste. Im Vereinigten Königreich (10.094 Einheiten) gingen die Neuzulassungen der Konjunktur-sensibleren Caravans angesichts des Brexits weiter zurück. Trotz eines Minus von 2,0 Prozent auf dem zweitgrößten Caravan-Markt, kletterten die Neuzulassungen in Europa insgesamt um 3,6 Prozent.

„Die europäische Caravaningbranche setzt mit einem soliden Wachstum im ersten Halbjahr den Erfolgskurs auch 2019 fort“, sagt Jost Krüger, Generalsekretär der European Caravan Federation (ECF). „Der nahende Brexit drückt den Caravan-Markt im Vereinigten Königreich und in Schweden führte eine neue Besteuerung zu einer negativen Entwicklung im ersten Halbjahr. Ansonsten sind wir positiv gestimmt und rechnen mit einem starken Ergebnis für das Gesamtjahr. Für 2020 sehen wir zusätzliches Wachstumspotenzial“, so Krüger optimistisch weiter.

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