16.01.2023

Drittbestes Jahresergebnis trotz schwieriger Rahmenbedingungen: Caravaningbranche meldet rund 91.000 Neuzulassungen

Pressemitteilung

Lieferketten und Personalengpässe belasteten im vergangenen Jahr die Liefersituation bei Reisemobilen und Caravans. Aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen verzeichnet die Branche trotzdem ein bemerkenswertes Jahresergebnis.
2022 wurden in Deutschland insgesamt rund 91.000 Reisemobile und Caravans neu zugelassen. Es ist das dritthöchste Ergebnis der Branchengeschichte. Im Vergleich zum Vorjahr wurden mit 66.507 Einheiten rund 18,3 Prozent weniger Reisemobile neu zugelassen. Das Caravansegment bewegte sich mit 24.478 Neuzulassungen auf Vorjahresniveau (-1 Prozent). Hauptgrund für die niedrigeren Neuzulassungszahlen sind Lieferengpässe. Wie in den Jahren zuvor wird auch 2023 die Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen hoch bleiben.

Reisemobile und Caravans liegen nicht erst seit Corona voll im Trend, sondern werden europaweit seit vielen Jahren immer beliebter. 2020 und 2021 wurden in Deutschland pro Jahr über 100.000 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen – dies waren historische Rekordwerte für die Branche. 2022 lagen die Neuzulassungen allerdings unter der 100.000er Marke: Insgesamt wurden 90.985 Freizeitfahrzeuge in Deutschland neu zugelassen. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Minus von 14,3 Prozent, ist jedoch insgesamt das dritthöchste Neuzulassungsergebnis aller Zeiten.

Die Neuzulassungszahlen hätten deutlich höher ausfallen können, doch aufgrund stockender Lieferketten und Personalmangels konnten die Hersteller nur weniger Fahrzeuge als geplant fertig stellen. Die Lieferkettenprobleme hatten bereits im Jahr 2021 eingesetzt und sich in den letzten zwölf Monaten noch einmal verschärft. Eine frustrierende Situation für die Unternehmen, da sie ihren sehr hohen Auftragsbestand nur mit zeitlichen Verzögerungen und unter erhöhten Material- und Energiekosten bearbeiten konnten.


Reisemobilsparte leidet unter Chassismangel

Die angesprochenen Lieferengpässe machten sich erheblich bei den Reisemobilen bemerkbar, deren Hersteller gut gefüllte Auftragsbücher verzeichnen. Insbesondere der branchenweite Mangel an Fahrzeugchassis ließ die Reisemobilproduktion einbrechen, daher wurden weniger Fahrzeuge ausgeliefert. Die Nachfrage übertraf das Angebot auf dem Markt bei weitem. Mit 66.507 Neuzulassungen liegt die Sparte 18,3 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres. Trotzdem toppt die Branche mit diesem Ergebnis die Zahlen der Vor-Corona-Jahre immer noch deutlich.

Caravan-Neuzulassungen bewegen sich auf Vorjahresniveau

Mit 24.478 Einheiten und einem leichten Minus von 1 Prozent bewegen sich die Caravan-Neuzulassungen auf dem Vorjahresniveau. Viele der in Deutschland produzierten Caravans wurden an ausländische Händler geliefert, die ihre niedrigen Fahrzeugbestände wieder auffüllten. Dementsprechend konnte die Nachfrage auf dem deutschen Markt nicht komplett befriedigt werden.

Branche blickt optimistisch auf 2023

Obwohl die Caravaningbranche erstmals seit vielen Jahren keinen neuen Rekorden bei den Neuzulassungen vermelden kann, zeigt sich Hermann Pfaff, Präsident des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD), zufrieden mit dem Jahresergebnis: „Die Rahmenbedingungen für die Caravaning-Industrie waren auch im vergangenen Jahr äußert schwierig. Eine so komplexe und herausfordernde Situation hat unsere Branche in dieser Form noch nie erlebt. Die rund 91.000 Neuzulassungen sind daher ein mehr als solides Ergebnis.“

Beim Blick in die Zukunft gibt sich der CIVD-Präsident optimistisch: „Konkrete Prognosen können wir aufgrund der vielen volatilen Faktoren aktuell nicht abgeben. Fakt ist aber, dass Reisemobile und Caravans weiter voll im Trend liegen. Grundsätzlich glauben wir, dass sich auch die Liefersituation im Laufe dieses Jahres verbessern wird. Die Unternehmen können ihre zahlreichen Aufträge dann wieder besser abarbeiten und die Wartezeiten für bestellte Fahrzeuge werden kürzer.“

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