14.07.2022

Hohe Nachfrage und stockende Lieferketten: Caravaning-Branche verzeichnet herausforderndes erstes Halbjahr

Pressemitteilung

Die Nachfrage nach Reisemobilen und Caravans ist weiter hoch, doch Lieferkettenprobleme belasten die Produktion und Auslieferung von Neufahrzeugen.
Im ersten Halbjahr wurden 55.202 Freizeitfahrzeuge in Deutschland neu zugelassen. Das entspricht einem Minus von 12,2 Prozent im Vergleich zum Rekordjahr 2021, stellt aber trotzdem das zweitbeste Ergebnis der Branchengeschichte für diesen Zeitraum dar. Die Zahlen wären höher ausgefallen, doch stockende Lieferketten bereiten der Caravaning-Industrie seit über einem Jahr große Probleme. Bei den Reisemobilen fehlen insbesondere Fahrzeugchassis, weshalb die Sparte mit 40.985 Neuzulassungen ein Minus von 15,9 Prozent vermeldet. Der Caravan bewegt sich mit 14.217 Einheiten auf Vorjahresniveau (+ 0,8 Prozent).

Caravaning erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit, wie die hohe Nachfrage nach Reisemobilen und Caravans zeigt. „Der Trend hin zum individuellen, naturnahen Urlaub hat lange vor der Pandemie eingesetzt und wird auch in Zukunft das Reiseverhalten vieler Menschen beeinflussen“, berichtet Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD). Für die ersten sechs Monate des Jahres verzeichnet die Caravaning-Branche mit 55.202 Neuzulassungen das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte, trotz massiver Probleme in der Produktion und Auslieferung, die durch die mangelnde Verfügbarkeit von Materialien und Bauteilen entstanden sind. Diese Entwicklung sorgt für ein Minus von 12,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresrekord. Die Neuzulassungen im Januar und Februar hatten die Werte aus 2021 sogar noch getoppt, doch Lieferkettenprobleme und globale Krisen verschärften im Laufe der folgenden Monate die Situation der Hersteller und Zulieferer erheblich.

Schwierige Rahmenbedingungen

Im Vergleich zum Neuzulassungsrekord aus dem vorherigen Jahr muss die Reisemobilsparte mit 40.985 Fahrzeugen ein Minus von 15,9 Prozent für die ersten sechs Monate vermelden, liegt damit aber noch über den Werten aus 2020 (39.627 Einheiten). Sowohl teil- und vollintegrierte Fahrzeuge als auch kompakte Modelle sind bei Kunden und Händlern weiterhin sehr nachgefragt, doch insbesondere fehlende Fahrzeugchassis stellen die Hersteller vor große Herausforderungen. Im Vergleich zu anderen Reisemobiltypen stellt sich die Versorgungslage bei Chassis für ultrakompakte Campervans besser dar, weshalb der Marktanteil dieser Modelle in diesem Jahr gewachsen ist. „Die Zulassungszahlen für Reisemobile sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und hätten sich ohne Lieferkettenprobleme dieses Jahr wahrscheinlich erneut auf Rekordniveau bewegt“, zieht Daniel Onggowinarso Bilanz.

Die Caravan-Produktion hatte im ersten Quartal des Jahres noch ein deutliches Plus von 7,9 Prozent aufgewiesen, da Caravans im Gegensatz zu Reisemobilen nicht von Fahrzeugchassis abhängig sind. Doch auch diese Fahrzeugsparte verzeichnete zum Sommer hin immer mehr lieferkettenbedingte Ausfälle, weshalb die 14.217 Neuzulassungen nur ein leichtes Plus von 0,8 Prozent darstellen. „Hersteller, die Reisemobile und Caravans produzieren, sind zuletzt vermehrt auf die Fertigung von Caravans ausgewichen, um die Produktion auszulasten und der hohen Nachfrage nachzukommen. Doch fehlendes Material und Bauteile sorgen auch in der Caravan-Produktion für immer größere Versorgungslücken“, erklärt der CIVD-Geschäftsführer.

Ausblick auf die zweite Jahreshälfte

Laut Daniel Onggowinarso werden auch die kommenden Monate die Caravaning-Industrie vor große Herausforderungen stellen: „Verlässliche Prognosen sind aktuell unmöglich. Die Rahmenbedingungen unserer Branche sind, wie bei vielen anderen Wirtschaftszweigen auch, aufgrund von Lieferketten und globalen Krisen sehr volatil. Wir hoffen auf eine Entspannung der Liefersituation bis zum Sommer nächsten Jahres und blicken trotz aller Probleme zuversichtlich in die Zukunft, denn die Begeisterung der Deutschen für Reisemobile und Caravans ist ungebrochen.“

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